Stübben innovativ: wo Gebisse goldene Flügeln bekommen

Bei Trensengebissen tut sich nichts Neues? Von wegen! Der „Gebiss-Pabst“ und Chefentwickler für alles Metallische im Stübben-Sortiment, Christoph Augsten von Stübben STEELtec®, hat ein neuartiges Gebiss entwickelt, das die Vorzüge gleich dreier unterschiedlicher Trensengebiss-Formen in einem einzigen Gebiss vereint. Für Youngsters ebenso wie erfahrene „Cracks“. Das Geheimnis: die Flügel machen es möglich.

„Nichts ist so gut, als dass es nicht noch besser gemacht werden kann“ – das gilt bei Stübben nicht nur für die Weiterentwicklung von hochwertigen Sätteln und Trensen, sondern auch für alles, was sich im empfindlichen Maul des Pferdes befindet.

Bei der Entwicklung der neuartigen Gebiss-Serie „Golden Wings“ waren die Ansprüche besonders hoch: Das Gebiss sollte absolut ruhig im Pferdemaul liegen und optimale Sicherheit fürs Pferd bieten, und zudem angenehm und maulfreundlich sein. Natürlich sollte es im Maul nicht klemmen, und auch keinen „Nussknacker-Effekt“ auf die Kieferäste des Unterkiefers bewirken. Ganz besonders wichtig: die Gebissform sollte ausschließen, dass sich die empfindlichen Lefzen der Maulspalte an der Verbindung von Gebiss und Trensenringen einklemmen oder wundscheuern. Und last but not least sollte dieses Gebiss eine optimale Kommunikation der Zügelhand mit dem Pferdemaul ermöglichen. Also keine leichte Aufgabe für die Gebiss-Experten bei Stübben.

Drei Vorteile in einem

Das Ergebnis dieser Entwicklungsarbeit sticht schon rein optisch aus dem Angebot üblicher Trensen heraus. Vor allem die seitlichen Gebissplatten, die ein wenig an Flügel erinnern, und die der Serie „Golden Wings“ den Namen gaben, machen das Gebiss interessant. Denn in Anlehnung an die Form einer Olivenkopftrense haben sie den Vorteil, dass sich die Lefzen des Pferdes nicht am Gebissring einklemmen oder scheuern können. Anders als beim Olivenkopfgebiss laufen bei diesem System die Gebissringe jedoch frei beweglich durch das Gebiss, was eine sehr feine Hilfengebung der Zügelhand ermöglicht. 

Das kupferne, nickelfreie(!) Gebiss regt durch seinen angenehmen Geschmack zudem die Kautätigkeit und damit die Speichelbildung an. Dieser Effekt ist nicht zu unterschätzen, weil ein Pferd, dass entspannt an den Zügeln abkaut, anatomisch in die Lage versetzt wird, locker im Genick durchzuschwingen. Und somit auch im Rücken besser und entspannter unter dem Sattel geht. Die Gebissentwickler von Stübben haben zudem die Erfahrung gemacht, dass das Gebiss aufgrund seiner Form und Materialzusammensetzung (90% Kupfer, 7% Eisen und Aluminium) auch von jungen Pferden sehr gut und bereitwillig angenommen wird. Was nicht zuletzt daran liegen mag, dass das Gebissstück im Pferdemaul aufgrund des großen Kupferanteils beim Einspeicheln einen leicht süßlichen Geschmack annimmt. Und mit dieser Anregung zum Kauen arbeitet es sich doch auch als junges Pferd gleich nochmal so gut. Nicht zuletzt entfällt durch das doppelt gebrochene Trensengebiss auch die gefürchtete „Nussknacker“-Wirkung auf den Unterkiefer.

Viele Varianten

Um möglichst vielen unterschiedlichen Ansprüchen an das Gebisssystem der „Golden Wings“ gerecht zu werden, sind die Entwickler von Stübben noch einen Schritt weitergegangen. So gibt es das Gebiss mit den goldenen Flügeln nicht nur mit einem einfachen Trensenring, sondern, um zusätzlich über eine leichte Hebelwirkung auch auf das Genick einwirken zu können, noch zusätzlich als Drei-Ring-Trense und einer 4in1-Variante. 

Und der Einfallsreichtum der Entwickler bekommt nicht nur an den Gebissrändern (goldene) Flügel: die Grundversion der Golden Wings mit dem einfachen, durchlaufenden Gebissring und die 4in1-Variante gibt es auch in Form einer einfach gebrochenen Wassertrense. Wobei sich die Ausführung der 4in1-Version aufgrund der leichten Hebelwirkung für junge oder rohe Pferde weniger gut eignet. Diese Trense sollte besser nur erfahrenen Profireitern vorbehalten bleiben, um gezielt an bestimmten Rittigkeitsproblemen ihrer Pferde zu arbeiten.

Einziger „Wermutstropfen“ bei der „Golden-Wings“-Serie ist, dass alle ihre Varianten aufgrund ihrer Form (noch?) keine LPO-Zulassung haben. Aber vielleicht setzt sich diese Neuerung ja irgendwann auch im Regelwerk für den Turniersport durch – manche Erfindungen brauchen eben etwas länger, bis ihr Wert von allen Betroffenen richtig erkannt wird.

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