Beste Verbindungen: Pferdetrensen made by Stübben

Weil es beim pferdegerechten Reiten immer um die optimale Verbindung und Kommunikation von Reiter und Pferd geht, hat Stübben nicht nur qualitativ hochwertige Sättel im Blick. Sondern steht auch für Trensen und Trensengebisse, die keine Wünsche offenlassen. Und weil die Wahl des richtigen Gebisses entscheidend für den Erfolg im Sattel ist, kümmern wir uns hier im Blog vor dem Start in die „grüne Saison“ ganz ausführlich um das Thema „Gebisse“. Alles, was du wissen musst.

Kein Pferd gleicht dem anderen. Da gibt es junge Pferde, erfahrene „Oldies“, gelassene Pferde, empfindliche Pferde, hektische Pferde, heftige „Arbeitstiere“ und und und. Und ganz klar: jedes reagiert auf das Trensengebiss in seinem Maul unterschiedlich. 

Weil das so ist, hat sich Stübben im Jahr 2014 mit dem „Gebiss-Papst“ Christoph Augsten zusammengeschlossen. Aus der Zusammenarbeit mit den Sattelprofis und dem Experten für die Entwicklung innovativer Trensengebisse entstand schon kurz darauf das Tochterunternehmen „Stübben Steeltec“ mit Sitz in Köln. Als dessen Geschäftsführer und Chefentwickler hat Austen bei der Weiterentwicklung von Kandare, Wassertrense und Co. jedes Detail eines Trensengebisses fest im Blick.

Auf die Mechanik kommt es an

Oberstes Gebot bei der Auswahl eines Gebisses ist, dass es dem Pferd gut passt und im Maul so bequem wie irgend möglich ist. Ob es sich dabei um eine einfach oder doppelt gebrochene Wassertrense, ein Gebiss mit beweglichen oder starren Seitenringen, kurzen oder etwas längeren Anzügen an den Seiten handelt, hängt dabei vom Typ und Temperament des Pferdes, und nicht zuletzt auch von der Disziplin, in der es geritten werden soll, ab.

So haben bewegliche Ringe gegenüber starr mit der Stange oder der Wassertrense verbundenen den Vorteil, dass sich das Pferd das Gebiss im Maul gewissermaßen „zurechtlegen“ und somit selbst optimal positionieren kann. Nach Ansicht von Augsten sind bewegliche Ringe in Kombination mit der doppelt gebrochenen Wassertrense die sanfteste Methode der Impulsübertragung der Zügel aufs Pferdemaul. 

So optimal und bequem Trensengebisse dieser Art sind, haben sie doch einen nicht ganz wegzudiskutierenden Nachteil. Weil sich die bewegliche Gelenkverbindung von Ring und Gebiss direkt am Pferdemaul befindet, kann es hier zu Problemen kommen. Das Pferd kann sich, vor allem, wenn es sich bei der Trense um ein schon etwas „älteres Schätzchen“ mit einer verschleißbedingt ausgeschlagenen Ringführung handelt, die Lefzen einklemmen und sich schlimmstenfalls an den scharfen Kanten verletzen. Was natürlich ganz ordentlich weh tut. Hat dein Pferd also empfindliche Maulwinkel, bist du mit einer Trense mit einer starren Ring-Gebissverbindung besser beraten. Augsten hat zudem beobachtet, dass gerade junge Pferde oft deshalb so ungern den äußeren Zügel annehmen, weil sie sich irgendwann schon mal die Lefzen eingeklemmt haben. Auch manche unerwünschte Reaktion oder das Nicht-Annehmen der Zügelhilfen kann seine Ursache in Problemen mit der Ringführung durch das Gebiss haben. Hier lohnt es sich also, öfters mal einen genauen Blick auf diese Stelle zu werfen, und das Trensengebiss gegebenenfalls auszutauschen, bevor es zu Problemen oder gar zu Verletzungen kommt. 

Nicht nur bei maulempfindlichen Pferden, auch bei Pferden, die ihren Reiter, gelinde gesagt, intensiver fordern, können feste Ringverbindungen, wie sie bei Olivenkopftrensen, D-Ringen oder Schenkeltrensen zum Einsatz kommen, die bessere Wahl sein. Sie üben aber aufgrund ihrer Form je nach Zug der Zügel bei den Paraden zugleich einen nicht zu unterschätzenden Druck aufs Genick aus. Womit nicht jedes Pferd gleichermaßen gut zurecht kommt. 

Noch größer wird diese Hebelwirkung, wenn sich statt der Ringe Schenkel an der Seite der Gebisse befinden, wie es etwa beim Pelham, bei der Kandare, dem Baucher-Gebiss oder der Schenkeltrense der Fall ist. Deshalb hier die Zügelhilfen bitte ganz vorsichtig dosieren! Der Sinn der Wirkung seitlicher Hebel ist, zusätzlich zum Impuls im Pferdemaul auf das Genick einzuwirken, um das Pferd dadurch zusätzlich zu motivieren, im Genick abzuknicken, sich aufzurichten und somit den Rücken hergeben zu können.

Unterstützung durch das Material

Ein Trick, um das Pferd zusätzlich zu motivieren, an das Gebiss heranzutreten, ist die Kombination der Materialien Stahl und Kupfer. Denn Stahl gibt dem Trensengebiss die nötige Stabilität. Und Kupfer, egal ob als Legierung auf das Gebissstück aufgetragen oder als massives Mittelglied der doppelt gebrochenen Wassertrense, schmeckt im Pferdemaul leicht süßlich. Allerdings solltest du bei der Anschaffung eines neuen Gebisses für dein Pferd bedenken, dass manchem Stahl ein gewisser Nickel-Anteil beigemischt ist. Leidet dein Pferd bekanntermaßen unter eine Nickelallergie, solltest du nachfragen, ob es das Modell deiner Wahl auch in nickelfreier Ausführung gibt. Und dass sämtliche Materialien im Pferdemaul eine einwandfreie, glatte Oberfläche aufweisen und rostfrei sind, versteht sich sowieso von selbst.

Passgenau auswählen

Wann ein Trensengebiss passt, ist laut den Experten von Stübben STEELtec® ganz einfach festzustellen: das Gebiss sollte beiderseits der Lefzen etwa fünf Millimeter Platz zur Innenseite der Trensenringe haben. Gemessen wird das natürlich bei durchhängendem Zügel. Ist das Gebiss zu eng, kann es an den Rändern des Mauls schnell scheuern. Ist es zu weit, liegt es unruhig im Pferdemaul und schlägt beim Annehmen der Zügel schmerzhaft gegen die Backenzähne. Außerdem ist es für den Reiter bei einem zu weiten Gebiss unmöglich, Zügelhilfen dosiert und gezielt zu geben.

Bei der Wassertrense stellt sich zudem die Frage, ob es eine mit oder ohne Zungenfreiheit sein soll. Der Gebiss-Profi Christoph Augsten von Stübben Steeltec weist darauf hin, dass anatomisch geformte Wassertrensen im Gegensatz zu solchen ohne ausgewiesene Zungenfreiheit direkter und deutlicher im Pferdemaul wirken, weil der Druck, der durch die Passform auf die Zunge ausgeübt wird, von dieser auf die äußeren Ecken der Unterkieferladen weitergeleitet wird.

Mit einem einfachen Versuch kannst du übrigens selbst einmal testen, was dein Pferd bei den unterschiedlichen Gebissformen in seinem Maul spürt: lege das Trensengebiss einfach auf dein Schienbein (natürlich ohne polsternde Bekleidung), und ahme mit den Fingern in den Ringen den Zügeldruck nach. Der Druck, der sich auf deinem Bein aufbaut, entspricht ziemlich genau dem, was dein Pferd auf seinem Unterkiefer spürt, weil zwischen der Haut und deinem Bein genauso wenig „polsterndes“ Gewebe liegt wie beim Pferd zwischen dem Zahnfleisch und dem Unterkieferknochen.

Fest im Sattel?

Weil manche Gebisse aufgrund ihrer Wirkmechanik bei falscher Handhabung mit enormen Kräften auf das empfindliche Pferdemaul einwirken, solltest du dich selbst ganz ehrlich einschätzen, wie zügelunabhängig dein Sitz ist. Hast du wirklich eine unabhängige, ruhige Zügelhand, oder wäre hier doch vielleicht noch etwas „Luft nach oben“? Falls du dazu neigst, versehentlich eher einmal kräftig „zuzupacken“, bist du bei der Suche nach einem entsprechenden Gebiss in der Abteilung der etwas dickeren Gebissmodelle besser aufgehoben als in den Regalen der dünnen Trensengebisse. Denke immer daran, dass sich im Pferdemaul zwischen Trensengebiss und Kieferknochen lediglich eine ganz dünne, nervendurchsetzte Haut befindet, und jeder Druck des Gebisses ungefedert direkt auf den Kieferknochen wirkt.

Ganz schön kompliziert das alles. Klick‘ dich deshalb doch auch mal bei Facebook oder Instagram zu uns durch. Auch hier erfährst du in diesem Monat alles zum Thema „Gebisse“.

Das nächste Mal geht’s hier im Blog um das exklusiv bei Stübben gefertigte „Gebiss mit den goldenen Flügeln“. Schau also bald wieder vorbei!

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